Gelesene Bücher von Juli bis Oktober
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Von Pausen und der Rückkehr in alte Routinen | Rückblick Juli bis Oktober

Der Monatsrückblick gehörte immer zu meinen Lieblingsbeiträgen. Rückblicke sind sehr locker geschrieben und ich liebe es einfach, mich an meine gelesenen Bücher zurückzuerinnern. Diesen Sommer fehlte mich aber oft die Energie zum Lesen – und einen Monatsrückblick mit nur 2 Büchern wollte ich auf Dauer nicht schreiben. Stattdessen habe ich nun eine Weile gesammelt und erzähle euch, welche Bücher mich diesen Sommer begeistert und enttäuscht haben:

Das habe ich gelesen

… im Juli

Den ersten Band der Witcher-Reihe Das Erbe der Elfen von Andrzej Sapkowski. Ich war ja nicht so begeistert über die platten Dialoge und die fehlende Spannung in der Handlung, wie ihr meiner Rezension entnehmen konntet.

"Der Zopf" von Laetitia Colombani
„Der Zopf“ von Laetitia Colombani

Auch Der Zopf von Laetitia Colombani war für mich eher ein Flop – die Geschichte und vor allem die Verbindung zwischen den drei Frauen wirkte auf mich zu konstruiert, dazu fand ich das Buch sprachlich einfach nicht rund. Den zweiten Roman von Colombani Das Haus der Frauen werde ich wahrscheinlich noch anlesen, aber nur, weil ich es sowieso schon zuhause habe.

… im August

Als ich den Kopf voller Arbeit hatte, habe ich mir von meiner Schwester Ewiger Schwur und Unsterbliche Sehnsucht von Anne Marsh (aus der Reihe Engel der Dunkelheit) geliehen – und ja, es war ungefähr so seicht, erotisch und unterhaltsam wie man es vom Genre gewohnt ist. Muss man eindeutig mögen, aber ist super zum Abschalten!

Da meine Leselaune kurzzeitig zurückkehrte, hatte ich große Erwartungen in Der Buchladen der verlorenen Herzen von Elisabetta Lugli gesetzt. Ich wurde herb enttäuscht und bastele noch an einer Rezension, die eigentlich eher eine Kolumne wird. Ihr dürft gespannt sein!

… im September

Mit Nackt im Hotel – Wie Freundschaft der Liebe den Rang abläuft von Jo Schück fand ich seit langem mal wieder ein Buch empfehlenswert. Ich mag solche Bücher, die irgendwo zwischen Sachbuch und Essay liegen und sich mit aktuellen gesellschaftlichen Themen befassen. Das Verhältnis von Freundschaft und Liebe in unserer Gesellschaft und die Frage, wie sich dieses in den letzten Jahrzehnten verändert hat, fand ich eine interessantes Thema. Hier kommt ihr noch einmal zu meiner Rezension.

"Nackt im Hotel" von Jo Schück
„Nackt im Hotel“ von Jo Schück

Auch Das Lied der Krähen von Leigh Bardugo hat mich regelrecht mitgerissen – etwas das ich nach den vorhergehenden Grischa-Bänden schon gar nicht mehr erwartet hatte. Nun freue ich mich aber umso mehr auf Das Gold der Krähen, das ich auch schon daheim liegen habe.

… im Oktober

Mit Ich hasse Menschen. Eine Abschweifung von Julius Fischer bin ich Anfang Oktober in den Urlaub gestartet – zwar nicht in der Bahn fahrend aber zumindest konnte ich Julius‘ Leiden ganz gut nachvollziehen. Es war ein wenig merkwürdig das Buch zu lesen, weil ich Julius Fischer bisher eher von Live-Auftritten auf Leipziger Lesebühnen kenne und einige Abschnitte auch schon vorgetragen gehört hatte. Dennoch habe ich mich super unterhalten gefühlt und beim Lesen eine Vorlesestimme im Kopf zu haben, schadet ja auch gar nicht!

Auch von Marianengraben von Jasmin Schreiber hatte ich mir so einiges erwartet, da ich dort schon so viel positives gehört hatte. Schlecht fand ich das Buch wahrlich nicht, allerdings hat es mich emotional auch nicht so stark berührt. Ich denke zurzeit noch ein wenig darüber nach, warum das so gewesen ist und lasse euch bald mal an meinen Gedanken teilhaben…

Die Graphic Novel Nimona von Noelle Stevenson
Die Graphic Novel Nimona von Noelle Stevenson

Eher aus einer Laune heraus habe ich dann zur Graphic Novel Nimona von Noelle Stevenson gegriffen, die mein Freund im Regal stehen hatte. Ich war aber sehr begeistert und stelle euch das Buch darum demnächst noch näher vor!

Das war sonst noch los

Wie ihr sicherlich bemerkt habt, hatte ich lange wenig Energie zu lesen. Darüber wie ich mich mit dem Berufseinstieg gefühlt habe, habe ich hier schon einmal geschrieben. Neben der fehlenden Energie durch meine neue Arbeit und der Umstellung meines Alltags habe ich natürlich auch ganz allgemein das Jahr 2020 gespürt. Sicherlich verdienen wir am Ende des Jahres alle einen Orden, weil wir die ganze Situation so tapfer ausgehalten haben. Ich werde nun nicht viele Worte dazu verlieren, denn wir leider alle ganz unterschiedlich und dennoch verblüfffend ähnlich unter der Situation.

Besonders hart hat es mich um die Frankfurter Buchmesse herum getroffen. Die Absage der Vor-Ort-Messe war lange abzusehen und sie kam nicht überraschend. Dennoch war es für mich hart, die Online-Veranstaltungen zu verfolgen und dabei zu wissen, dass ich jetzt eigentlich in Frankfurt hätte sein können. Die Buchmessen waren viele Jahre meine persönlichen Highlights im Jahr, daher traf mich die Absage besonders. Aber auch sonst fehlen mir soziale Kontakte und auch ein wenig Struktur durch regelmäßige Treffen. Wenn ich auch manchmal dankbar war, dass ich neben der Arbeit nicht noch viel unternehmen muss, merke ich doch trotzdem, dass mir Kino- oder Lesungsbesuche, Treffen mit Freundinnen und Streifzüge durch die Buchhandlungen fehlen. Bücher online zu bestellen ist für mich einfach kein Ersatz. Immerhin – etwas gutes muss das Jahr ja haben – sind inzwischen alle mit Skype ausgestattet – sogar meine Eltern. Von daher ist zumindest die Kontaktpflege deutlich einfacher geworden…

Ich hoffe, euch ist es in den vergangenen Monaten gut ergangen! Inzwischen wird das Wetter ja wieder deutlich ungemütlicher und lädt zu Leseabenden auf der Couch ein. Tatsächlich habe ich mir dafür schon das eine oder andere Buch zurecht gelegt, denn meine Leselaune, sie ist endlich wieder zurückgekehrt und darüber freue ich mich sehr 🙂

5 Kommentare

  • Tina

    Liebe Jenny,

    2 Bücher im Monat sind besser als keine, auch ich habe das glernt und ich bin eine der Wenigleserinnen unter den Bloggern. Gerade wenn sich im Leben etwas verändert, ist es gut Dinge beizubehalten statt komplett abzuschaffen. Also klopf dir auf die Schulter. 😉

    Ansonsten, ja, 2020 kann in vielerlei Hinsicht weg. Wir werden trotzdem ins Kino gehen, wenn es wieder möglich ist! Das Date gilt und ich freue mich schon darauf 🙂
    Wir kriegen diese Zeit schon hin und nächstes Jahr versuchen wir mit Hoffnung entgegen zu blicken.

    Liebe Grüße
    Tina

    • Jennifer

      Liebe Tina,

      vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Ich weiß ja eigentlich genau, dass Lesen eben kein Wettbewerb ist. Aber dennoch ärgere ich mich immer wieder über mich selbst, wenn ich es nicht schaffe mehr zu lesen. Vor allem wo ich doch genau merke, dass Lesen mir wesentlich besser tut als bespielsweise Zeit auf Twitter zu verbringen und mich dort zu ärgern!

      Egal wie es wird, 2021 wird garantiert wieder ein besseres Jahr. In den letzten Wochen habe ich richtig Motivation auf den Jahreswechsel bekommen. Ich plane gerade schon vorsichtig meinen Urlaub fürs nächste Jahr und hoffe, hoffe, hoffe einfach sehr, dass ich zumindest die Leipziger Buchmesse besuchen werde. Na ja, warten wir es ab.

      Liebe Grüße
      Jennifer

  • LeseWelle

    Hallo Jenny!
    Wie schön das deine Leselust so langsam wieder zurückkehrt. Aber auch wenn du keine große Motivation zum Lesen hattest, finde ich hast du doch einige Bücher gelesen. Freu dich einfach über jedes beendete Buch. 😀

    Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen, auch mir fehlt irgendwie die Struktur, denn gefühlt ändert sich jede Woche irgendwas und man muss sich auf neue Situationen einstellen. Das ist für mich, die ich ein sehr starkes Gewohnheitstier bin, sehr schwierig. Ich brauche Routinen und die versuche ich gerade wieder zu bekommen. Aber dazu gehören auch die Treffen mit Freunden und die fehlen einfach. Klar, kann man sich über Videochat sehen, aber das ist doch nicht dasselbe. Naja, warten wir mal ab was der Dezember bringt.
    Ich wünsche dir auf jeden Fall noch einen schönen Restnovember. 🙂
    Liebe Grüße
    Diana

    • Jennifer

      Hallo Diana,

      vielen Dank für den netten Kommentar.

      Ich bin ja auch so ein Gewohnheitstier, ich fühle da total mit dir. Wobei ich sagen muss, dass ich meine Skype-Treffen inzwischen ganz gut in meinen Alltag integriert habe. Ich kann dadurch viel engeren Kontakt zu Freunden oder Verwandten halten, die ich seltener besuchen kann. Und tatsächlich verlagnen mir die virtuellen Treffen nicht ganz so viel Energie ab, von daher darf das gerne weiterhin Teil meines Alltags bleiben 🙂
      Aber ich verstehe natürlich total was du meinst. Gerade jetzt im Winter, wo man noch weniger raus geht, merke ich sehr stark, dass mir die kleinen Dinge fehlen: Mal ein Kino-Besuch oder Theater, ein Kaffee mit einer Freundin oder ein gemeinsamer Spaziergang.
      Zum Glück ist das Jahr bald vorbei und 2021 kann ja nur besser werden. Gerade bin ich sehr vorfreudig auf das Jahr…

      Viele Grüße aus Leipzig
      Jennifer

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