[Rezension] Gar nicht einschläfernd: "Schlaf wirkt Wunder!" von Hans-Günter Weeß
Rezension

[Rezension] Gar nicht einschläfernd: „Schlaf wirkt Wunder!“ von Hans-Günter Weeß

Selten bin ich bei einem Buch so oft eingeschlafen. Am Inhalt lag dies aber wirklich nicht! Ganz im Gegenteil habe ich doch vieles über mich selbst gelernt und mich in der einen oder anderen Beschreibung wiederentdeckt…

Warum über Schlaf lesen?

Am Sonnabend der Leipziger Buchmesse habe ich das Sachbuch Schlaf wirkt Wunder begonnen. Könnte es ein besseres Buch zum Messetrubel geben? Anfänglich war ich zwar neugierig auf ein paar Fakten zum Schlafen, eigentlich dachte ich aber, dass ich bereits einiges über den Schlaf und auch mein eigenes Schlafverhalten weiß. Bereits in den ersten Abschnitten wurde ich jedoch eines besseren belehrt. Wie bereits der Untertitel Alles über das wichtigste Drittel unseres Lebens verrät, schlafen wir ganz schön viel. Dass wir die Zeit aber eigentlich gar nicht „verschlafen“, sondern guter Schlaf im Gegenteil sehr förderlich für einen produktiven Tag ist, war mir im Hinterkopf schon bewusst. All die Fakten, die für die Wichtigkeit von gutem Schlaf sprechen, aber so komprimiert und sachlich aufgezählt zu bekommen hat mir schon ein wenig die Augen geöffnet. So hat Herr Weeß mich immer wieder neugierig gemacht, bereits bekannte Fakten in neue Zusammenhänge eingeordnet und mir viele neue Fakten beschert.

Ein Buch zum Einschlafen?

Selten kann ich Sachbücher kurz vor dem Schlafen gehen lesen, da dort meine Konzertation am niedrigsten ist. Umso positiver war ich überrascht, dass sich Schlaf wirkt Wunder so gut zum Einschlafen lesen ließ. Die Kapitel sind nicht nur angenehm kurz, sodass man auch mal nur zwei bis drei Seiten getrennt vom Rest lesen lässt, sondern auch sehr anschaulich geschrieben und nachvollziehbar. Viele Teilabschnitte, etwa die zum unterschiedlichen Schlafverhalten von Mann und Frau, habe ich meinem Freund direkt vorgelesen, sodass sich für uns sogar ein ganz neues Einschlafritual ergab. Wobei mir dann manches mal doch das Buch auf die Nase klappte, weil ich abends müde ins Bett kroch und dennoch ein wenig weiterlesen wollte. Auch konnte ich mich in den kleinen Tests zum eigenen Schlafverhalten gut wiederfinden. Wie viel guter Schlaf doch ausmacht habe ich nämlich selbst gemerkt, als ich vor einer Weile einmal aufgrund von stressigen Phasen einen schlechteren Schlafrhythmus hatte. Daher konnte ich sehr schön nachvollziehen, was Herr Weeß meinte, wenn er beispielweise von Unruhe und Müdigkeit trotz objektiv ausreichend Schlaf schrieb. Guter Schlaf ist nämlich mehr als nur die Anzahl der im Bett verbrachten Stunden und sich dies zu vergegenwärtigen trägt viel dazu bei, seinen eigenen Schlaf besser zu verstehen.


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Für wen ist das Buch geeignet?

Wie bereits beschrieben waren nicht alle Fakten über den Schlaf für mich brandneu. Da ich sehr an gutem Schlaf interessiert bin, kannte ich meinen eigenen Schlaftyp (ich bin genau im Mittel zwischen Eulen und Lerchen, tendiere aber was meinen natürlichen Biorhythmus angeht eher zur Eule) bereits. Dennoch gab es für mich immer wieder neue Erkenntnisse und ich habe einiges über mich gelernt. Das Buch eignet sich daher sowohl für interessierte Einsteiger ins Thema guter Schlaf als auch für etwas fortgeschrittenere Schläfer. In den letzten Kapiteln wird zudem einiges über ein gestörtes Schlafverhalten vermittelt und es werden Ansätze von Therapiemethoden vorgestellt. Wer allerdings wirkliche Schlafprobleme hat, sollte wohl eher zu einem speziellen Ratgeber greifen (und einen Arzt aufsuchen). Wer dagegen einfach nur neugierig ist und gerne ein paar Fakten für den nächsten Smalltalk erhalten möchte, für den ist das Buch sicherlich interessant! Ein wenig biologisches Verständnis schadet dabei keinesfalls. Besonders die Abschnitte über den Hormonhaushalt und die REM-Schlafphasen fand ich besonders komplex und theoretisch, auch wenn Herr Weeß sich um sehr viele alltägliche Beispiele bemüht. Dennoch bekommt man einen guten Eindruck von der Komplexität des Schlafes, sodass es mich nicht verwundert, dass die Wissenschaft im Bereich Schlaf noch einiges zu erforschen hat! Und ein paar vergnügliche Fakten für den nächsten Smalltalk habe ich auch mitgenommen.

Fazit: Amüsante und kenntnisreiche Fakten zum Schlaf und seiner Funktion. Kurz und knapp allerhand Wissen für Einsteiger als auch für Kenner des guten Schlafes!


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Schlaf wirkt Wunder. Alles über das wichtigste Drittel unseres Lebens von Dr. Hans-Günter Weeß
330 Seiten
Droemer

Dieses Buch habe ich vom Verlag kostenfrei zur Rezension erhalten. Herzlichen Dank!

5 Kommentare

  • Tina

    Liebe Jennifer,

    steht in dem Buch zufälligerweise von einem vierbeinigen Wecker? Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, wie lange ich schlafen würde, wenn Diego nicht wäre.
    Das Buch klingt furchtbar interessant. Ich habe mich früher gern anhand solcher Bücher selbst analysiert. Manchmal offenbaren sich da ja Dinge, die einem vorher nicht so bewusst waren.

    Liebe Grüße
    Tina

    • Jennifer

      Liebe Tina,
      tatsächlich steht da was zu Schlafstörungen verursacht durch Vierbeiner (konzentriert sich aber noch stärker auf Katzen, die ihre Besitzer wohl noch penetranter wecken :D)
      Ich fand das Buch auch super spannend. Es hat mich einiges über mich selbst gelehrt, aber eben auch über den Schlaf im Allgemeinen.
      Kann dir mein Buch gerne leihen, wenn du Interesse daran hast, gib einfach Bescheid 🙂
      Liebe Grüße,
      Jennifer
      P.s. Ja, ich bin in der Bibliothek. Mache nur Pause zwischendrin 😀

  • Tina

    Liebe Jennifer,

    das mit den Katzen kenne ich sogar noch von früher und die machen das teilweise richtig clever dich zu wecken.

    Und ja, ich leihe mir das Buch gern von dir. Ich melde mich kommende Woche mal bei dir (habe es mir aufgeschrieben), diese Woche ist ziemlich voll. Vielleicht schaffen wir es auf ein Käffchen.

    Liebe Grüße
    Tina

    P.S. Das freut mich, dass dich der Arbeitswahn noch gepackt hat.

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