[Advent] Mikas Weihnacht - Eine Fortsetzungsgeschichte
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[Advent] Mikas Weihnacht – Eine Fortsetzungsgeschichte

Diese Aktion mit der Fortsetzungsgeschichte habe ich bei It’s a Blob gefunden. Da ich selbst nicht so viel Weihnachtliches auf meinem Blog machen werde, wollte ich mich zumindest mit dem Schreiben ein wenig in Weihnachtsstimmung bringen 😉

Das Zitat war die Vorgabe zum Weiterschreiben und darunter kommt mein Geschichten“schnipsel“ 🙂 Bin schon gespannt, ob jemand den dann bis zum 2. Advent weiterschreiben wird 🙂


Mikas Weihnacht

Rauch stieg aus Schornsteinen in den schwarzen Nachthimmel. Der Mond glänzte und strahlte den Rauch hell an, welcher, wie zum Gruß, zurückleuchtete. Er war so dick und weiß, dass er wie süße Zuckerwatte anmutete. Bei diesem Bild fragte Mika sich zwei Dinge – Erstens: ob der Rauch tatsächlich süß schmecken würde, zweitens: ob dieses Bild nicht viel zu kitschig sei. Sie lief an Häusern vorbei, die durch Lichterketten geschmückt waren. Die Fenster waren mit Schwippbögen und Kerzen fein herausgeputzt. Das ganze Jahr über mochte Mika Kitsch nicht, aber sie liebte ihn zu Weihnachten. Sie liebte die Plätzchen, Tannenenbäumchen und Kerzen, und Weihnachtslieder brachten sie immer in diese besondere Stimmung. Unvermittelt fiel ihr der Text „So viel Heimlichkeit, in der Weihnachtszeit“ ein. Mika fragte sich, welche Heimlichkeiten die Leute, die in den Häuschen wohnten wohl hatten. Vermutlich waren sie nicht so dramatisch, wie ihr Geheimnis. Sie stellte sich vor, wie Mamas mit ihren Kindern Plätzchen backten um Papas damit zu überraschen. Sie fragte sich, wie viele Papas sich ein Weihnachtsmannkostüm ausliehen, um ihre Töchter und Söhne am Heiligabend zu überraschen. Sie stellte sich verwinkelte Wohnungen mit verwinkelten Zimmern vor, in denen es unzählige Ecken gab in denen Geschenke versteckt werden konnten. In all diesen Zimmern standen Nussknacker, Pyramiden und es duftete nach Weihrauch. So stellte sie sich Weihnachten vor. Aber sie trottete hier alleine durch diesen ekligen Regen und musste auch noch ein Geheimnis hüten, welches sie gar nicht hatte erfahren wollen. Was würde sie damit anstellen? Erstmal musste sie wieder ins Trockene kommen und dann würde sie besser über ihre Situation nachsinnen können. Sie hatte das gesamte Ausmaß noch gar nicht überblickt. Und am allerwichtigsten war, dass sie keine Menschenseele sehen wollte. Sie hatte diesen Gedanken kaum zu Ende gebracht, da flackerte Licht aus einer Gasse und sie hörte die hell klingenden Kinderstimmen von Sternensängern. Sie sangen „Oh, du Fröhliche“. Die Stimmen der Kinder waren so hübsch, dass sie Mikas Laune hoben und das Spiel zwischen dem Licht ihrer Fackeln und den Schatten von Tannenbäumchen, zogen Mika magisch an. Dennoch wollte sie ihren Plan, erst mal ins Trockene zu gelangen und vorher niemanden zu sehen, nicht aufgeben. Sie spähte vorsichtig um die Ecke. Die Kinder trugen niedliche Kostüme. Es gab Maria, Josef und mehrere Hirten. Mittlerweile sangen sie „Stille Nacht“ vor einer geöffneten Haustür. Zum Glück wurden sie nicht abgewiesen. Das gab Mika eine Gelegenheit, ungesehen an der Gasse vorbeizuhuschen.

In den nächsten Stunden  lief sie weiter durch die Dunkelheit. Als die Temperaturen weiter sanken, legte sich feiner weißer Staub auf die Dächer der Stadt. Am nächsten Morgen würde die Sonne dieses kleine Anzeichen des Winters jedoch schnell wieder verschwinden lassen, dachte Mika. Kurz fragte sie sich, ob der Schnee an Weihnachten liegen bleiben würde, doch bis dahin waren es noch einige Tage hin. Als die Kälte immer stärker in ihre Knochen drang, zögerte sie. Konnte sie es wagen, heimzukehren oder würde das Geheimnis aus ihr herausbrechen, sobald sie ihrer Familie gegenüberstand? Unentschlossen zögerte sie vor der nächstgelegenen Bushaltestelle. Das Gefühl, noch eine Weile nicht reden zu wollen, war so stark, dass sie sich entschlossen umdrehte und zurück in eine belebtere Gegend lief. Als sie an einer kleinen und gemütlich aussehenden Gaststube vorbei kam, ging sie kurz entschlossen herein. Sie blinzelte vorsichtig ins Warme, doch niemand beachtete die Unbekannte und so setzte sie sich alleine in eine etwas ruhigere Ecke. Als eine Kellnerin zu ihr kam, bestellte sie sich etwas Warmes zu trinken und nach kurzem Zögern auch eine Kleinigkeit zu essen. Sie tastete nach ein paar Scheinen in ihrer Tasche und beruhigte sich erst beim Knistern unter ihren Fingern. Erst als die Suppe dampfend vor ihr stand, bemerkte sie wie hungrig sie war.

Nach dem Essen schob sie die Schüssel von sich fort und klammerte sich an ihrem Tee fest. Die Stube hatte sich bereits zur Hälfte geleert. Mika bemerkte den fragenden Blick des Barkeepers, wandte sich aber schnell ab. Sie wusste, dass sie hätte aufstehen und gehen sollte, aber etwas hielt sie auf ihrem Platz fest. Ihre einzige Möglichkeit wäre, nach Hause zu gehen. Aber dafür fühlte sie sich noch nicht bereit. Mika kam es vor, als säße sie nur wenige Minuten auf ihrem Platz, doch auf einmal war die Gaststube leer. Wo war die Zeit geblieben?, fragte Mika sich erschrocken. Die Kellnerin wischte bereits die letzten Tische ab, da setzte sich der freundliche Barkeeper zu ihr. „Brauchst du Hilfe?“, fragte er freundlich und mit leiser Stimme. „Oder einfach nur jemanden zum Reden?“


So. Ich hoffe, euch hat diese kleine Geschichte gefallen. Man merkt mir sicher an, dass ich besser über Bücher reden sollte, als sie selbst zu machen 😉

Ich bin sehr gespannt, ob jemand beim Weiterschreiben in die selbe Richtung denkt, die ich der Geschichte geben würde 😉 Falls ihr weiterschreibt würde ich mich freuen, wenn ihr euch nicht nur bei It’s a Blob verlinkt, sondern auch mir einen Kommentar hinterlasst 🙂

Ich wünsche euch weiterhin eine schöne entspannte Vorweihnachtszeit!

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Selbstgebastelter Advents“kranz“ inklusive recycelter Kerzen und aktueller Weihnachtslektüre

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