Über positive Buchbesprechungen und Rants
Was haltet ihr davon?

Über positive Buchbesprechungen und Rants

In den letzten Monaten des vergangen Jahres – und vor der allseits weihnachtlich fröhlichen Stimmung – machten die Themen Monetarisierung von Blogs (Beitrag dazu hier) und Werbung, insbesondere die Werbekennzeichnung oder deren Fehlen, die Runde. In dem Zuge ist mir aufgefallen, dass viele es kritisch sehen, wenn auf einem Blog überwiegend positive Rezensionen zu finden sind. Aber warum eigentlich? Ich möchte euch das Ganze einmal beispielhaft an meinem Blog erläutern und auch gleich ein paar Gedanken loswerden:

Warum gibt es auf meinem Blog so viele positive Rezensionen?

Ich suche mir die Bücher, die ich lesen möchte sehr sorgfältig aus. Es gibt so viele interessante Bücher, ich könnte quasi jeden Tag ein neues kaufen und meine Wunschliste ist gefühlt meterlang. Das führt dazu, dass man sich sehr sorgfältig überlegt, welche Bücher man denn lesen möchte.

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In einem ersten Schritt schreibe ich mir interessante Titel oder Autoren auf. Ich habe zuhause auch einen kleineren (ok, er ist größer) Stapel mit Büchern, die ich bereits gekauft oder geschenkt bekommen habe. Natürlich versuche ich diese bevorzugt zu lesen. Und hin und wieder überkommt mich die Lust, ein Buch spontan zu kaufen und es dann auch sofort zu lesen. Aber im Kopf habe ich immer eine kleine Liste mit Büchern, die ich als nächstes lesen möchte.

Wenn ich mich also entschieden habe ein Buch zu lesen, dann habe ich mir dies vorher oft gut überlegt. Das führt dann dazu, dass ich grundsätzlich mit dem Buch einverstanden bin und häufig nur kleinere Kritikpunkte habe. Ich bewerte meine Bücher schon sehr kritisch, aber durch die Vorauswahl, die ich treffe, ist es eben unwahrscheinlicher, dass ich total von einem Buch überrascht bin oder mit dem Thema oder Stil so gar nichts anfangen kann.

Wieso gibt es selten Rants?

Ich persönlich habe noch nicht viele Rants auf anderen Blogs gelesen. Oft habe ich auch gehört (beispielsweise auf Twitter), dass wirklich schlechte Bücher ja nicht zu Ende gelesen wurden und man sich als Blogger daher kein Urteil erlauben dürfte. Da bin ich persönlich ein bisschen geteilter Meinung. Auf der einen Seite: Ja, es ist schwierig, etwas zu einem Buch zu sagen, dass man gar nicht mochte und daher auch gar nicht erst gelesen hat. Andererseits: Warum eigentlich nicht? Wenn ich das Buch begonnen habe, weil ich ein bestimmtes Bild im Kopf hatte, warum sollte ich nicht sagen dürfen, dass mir das Buch gar nicht gefiel? Ich gehe dann meist sogar so weit, mich durch das komplette Buch zu quälen, um mir ein Urteil erlauben zu dürfen. Dabei ist die Zeit eigentlich fast zu schade, ein Buch nur aus diesem Grund zu lesen.

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Ist das den Autor*innen gegenüber gerecht?

Ein Punkt dabei ist natürlich, dass die Autor*innen es verdient, dass man ein Buch nicht zerreißt ohne es gelesen zu haben. Ich finde unangebrachte Kritik (zum Beispiel „Ich mochte die xy nicht, die war so nervig“ ohne weitere Argumentation) in jedem Falle unangebracht, ob das Buch nun zu Ende gelesen wurde oder nicht. Andererseits finde ich, dass man sich als Autor bewusst für eine Veröffentlichung entscheidet. Man entschließt sich (unbewusst) gegen eine weitere Überarbeitung. Und wenn ich dann Kritikpunkte habe – auch wenn sich diese Kritikpunkte bereits auf den ersten 50 Seiten ergeben – und ich das Buch wirklich so schlecht finde, dann sollte ich diese auch benennen dürfen. Was nie vergessen werden darf: Man bewertet weder den*die Autor*in als Person noch etwa das gesamte schriftstellerische Schaffen. Man bewertet ein konkretes Buch, das aus dem einen oder anderen Grund gerade nicht zu mir als Leserin passte.

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Ein Rant kann auch amüsant sein

Und zuletzt kann ein Rant eben auch amüsant verpackt werden. Warum nicht mit Ironie oder Sarkasmus negative Bewertungen hübsch verpacken? Auch Blogleser wollen ja ein wenig unterhalten werden und wenn man sich beim Rant konkret auf das schlechte Werk konzentriert, kann dies wirklich lustig sein. Als Beispiel möchte ich euch Der Leseratz nagt an – Calender Girl „Verführt“ empfehlen. Sollte ich mal einen Rant schreiben müssen, wird er hoffentlich ebenso amüsant….


Ich würde nun nicht bewusst nach Büchern suchen, über die sich ein Rant anbietet (wobei mir schon einige einfallen würden), aber ich würde es eben auch nicht ausschließen, über ein Buch zu schreiben, dass mich nicht begeistert hat, wenn dieser Fall eintritt. Ich kann es verstehen, dass es kritisch gesehen wird, wenn man sich immer nur positiv äußert. Es besteht jedoch ein Unterschied zwischen einer positiven Rezension und Lobhudelei. Auch wenn wir uns gerne mal von unserer Begeisterung über schöne Bücher davonreißen lassen: Sind wir deshalb gleich unkritisch? Ich glaube nicht!


Was haltet ihr davon?

Schreibt ihr selbst Rants oder negative Kritiken?

Wie kritisch werden ihr in der Rezension? 

Habt ihr das Gefühl, dass auf Buchblogs zu viel gelobhudelt wird? 

58 Kommentare

  • infraredhead

    Liebe Jennifer,

    mir geht es ähnlich wie dir: Ich suche mir sehr genau aus, was ich lesen will, so dass die Gefahr, dass ich ein Buch richtig doof finde, sehr klein ist.

    Auf meinem Blog gibt es auch größtenteils Leseempfehlungen. Aus dem oben genannten Grund und weil ich den Blog eher für Empfehlungen geplant hatte, nicht dafür, schlimme Bücher zu rezensieren, die meiner Meinung nach niemand lesen sollte.

    Manchmal finde ich aber eine kritische Bewertung so wichtig, dass ich sie trotzdem auf meinem Blog veröffentliche, z.B. wenn mich ein Buch richtig geärgert hat oder wenn es sehr gehypt wurde und ich dringend eine Gegenmeinung posten will.

    Mich stört das nicht, wenn Blogs vor allem positive Bewertungen zeigen, weil ich von mir selbst weiß, dass das nicht bedeuten muss, dass ich alles dufte finde.

    Liebe Grüße an dich,
    Romy

    • Jennifer

      Liebe Romy,
      schön, dass es auch andere ähnlich sehen 🙂
      Ich finde es auch eher schöner, Leseempfehlungen zu sammeln, aber ich frage mich selbst zuletzt, ob man nicht ein wenig unkritisch wird, wenn man immer nur positiv schreibt. Nicht, dass einem das dann in Fleisch und Blut übergeht 😀
      Manchmal versteckt man kritische Punkte ja auch ein wenig in den eigenen Rezensionen und geht eher auf positives ein, das fällt mir auch zunehmend auf…
      VG Jennifer

  • seitenwandlerin

    Liebe Jennifer, ein schöner Artikel. Ich suche mir die Bücher auch recht gründlich aus, wenn mir ein Buch nicht gefällt, dann schreibe ich dies auch. Ich lese die Bücher aber immer zu Ende und habe auch schon manchmal eine Überraschung erlebt und es wurde zum Ende noch gut. Letztlich passt nicht jedes Buch zu jedem Leser.
    Liebe Grüsse Isabel

    • Jennifer

      Liebe Isabel,
      Hochachtung, jedes Buch zu Ende zu lesen, schaffe ich nicht! Allerdings auch, weil ich wirklich jedes Buch anlese und da schon sehr kritisch geworden bin, ob ich das Buch dann im ganzen lesen will.
      VG Jennifer

  • Marion

    Manchmal finde ich es auch schwierig, Bücher zu verreißen, besonders wenn man vorher Kontakt mit Verlag/Autor hatte. Aber manchmal hilft es halt nichts.
    Ich habe meistens auch ein ganz gutes Gespür dafür, ob ich ein Buch mögen werde oder nicht und oft reicht schon eine Seite um zu wissen, dass das nichts wird mit uns. Beim Women’s Prize for Fiction-Projekt allerdings ist es im letzten Jahr ein paar mal vorgekommen, dass ich an Titel geraten bin, die ich ganz schrecklich fand. Das schreibe ich dann auch so – begründet natürlich.
    Sowohl bei positiver wie auch bei negativer Kritik finde ich wichtig, dass sie nachvollziehbar bleibt. „Ich fand das Buch voll toll, weil die Charaktere so sympathisch waren und ich mich total gut in sie hineinversetzten konnte und außerdem liebe ich Bücher, die in Berlin spielen“ bringt mir ja auch keinen Erkenntnisgewinn.
    Ich glaube, die meisten AutorInnen sind Kritik gewohnt und können (und müssen) damit umgehen. Dass alle ein Buch toll finden, ist auch einfach unrealistisch, davon kann ja niemand ausgehen.

    • Jennifer

      Liebe Marion,
      ich weiß genau, was du mit unbegründeten negativen Rezensionen meinst 🙂
      Ich finde generell die Begründung fast wichtiger als den Leseeindruck. Denn ob ein Buch positiv oder negativ empfunden wurde, nutzt mir wenig, wenn ich nicht weiß, woran es lag. Nur durch die Kritik kann ich abschätzen, wie ich das Buch fände…
      Ich hatte bisher nicht viel Kontakt zu den Autoren, eher zu Verlagen, wenn überhaupt, aber ich kann mir vorstellen, dass es dadurch natürlich schwieriger wird. Ich glaube, ich bewerte Bücher auch lieber anonym, sprich ohne Kontakt zum Autor. Einige wünschen sich das aber ja dezidiert, in manchen Leserunden ist es auch gang und gäbe. Da wird ein Verriss natürlich schwierig. Ich glaube, man sollte grundsätzlich nur so kritisieren, wie man selbst kritisiert werden möchte, sprich sachlich!
      VG Jennifer

  • Julia L. Jordan

    Hey 🙂

    Ich persönlich habe bisher nur sehr, sehr wenige Bücher abgebrochen, hatte aber auch das Glück, nur selten wirkliche Katastrophen vor mir zu haben. Viele Bücher langweilen mich einfach, aber ich kann bis zum Ende durchhalten. Ich hatte bisher nur einmal den Fall, dass ein Buch, welches vom Klappentext und der Leseprobe her richtig gut klang, sich als absolute Enttäuschung herausgestellt hat und mich beim Lesen so wütend gemacht hat, dass ich das Buch mehrfach durch das Wohnzimmer geschleudert habe aus Frust. Das gab dann einen Stern und eine sehr ausführliche Auflistung all der Dinge, die mich gestört haben.
    Ansonsten findet man auch bei mir deutlich mehr positive Rezensionen, allerdings wenige mit der vollen Punktzahl (2017 hab ich 51 Rezensionen verfasst, 8 davon haben volle Punktzahl bekommen). Man sucht sich natürlich Bücher aus, die man lesen will (alles andere führt ja irgendwann zu Lese-Ermüdung), deswegen finde ich es erstmal gar nicht suspekt, wenn man auf den meisten Buchblogs hauptsächlich positive Besprechungen findet. Skeptisch werde ich erst, wenn die volle Punktzahl die Norm ist, denn 100% überzeugen kann ja nun doch nicht jedes Buch. Gerade auch bei Lovelybooks ist mir leider aufgefallen, dass viele sehr aktive User dort fast ausschließlich 5-Sterne-Rezensionen vergeben. Die Aussagekraft der einzelnen Bewertungen leidet für mich darunter.
    Bei Büchern, die leider wirklich schlecht sind, lese ich meistens nur bis zur Hälfte und dann das Ende, damit ich zumindest eine Aussage über Charakter- und Plotentwicklung in meine Rezension einbauen kann. Gerade bei schlechten Büchern merkt man bei dieser Lesetechnik auch, dass man in den übersprungenen Kapiteln nichts verpasst hat und alles auch so versteht. Wenn es konkrete Kritikpunkte gibt, die sich aus weniger als dem ganzen Buch ergeben, kann man das meines Erachtens auch, da stimme ich dir zu, in eine Rezension packen und fundiert argumentieren. Man sollte als Rezensent da auch keinen übertriebenen Respekt vor dem Autor haben, sondern einfach sachlich die Kritik darlegen, die sich eben ergibt.

    Danke für deinen interessanten Beitrag 🙂
    Julia

    • Jennifer

      Hallo Julia,
      ich bewerte zum Beispiel gar nicht mit Sternen, was die Vergleichbarkeit natürlich schwerer macht. Gerade bei LovelyBooks ist mir das von dir beschriebene Phänomen aber auch schon aufgefallen. Ich finde auch, dass die 5 Sterne die Ausnahme bleiben sollten. Gut ist 3 Sterne, 4 Sterne ist sehr gut. Lieblingsbücher oder MustHaves (wobei ich auch sehr kritisch bin) sind die einzigen, die 5 Sterne verdienen. Damit sollte aber wirklich mehr gegeizt werden. Ich hab mich daher auf dem Blog auch gegen Sterne entschieden, weil ich ohne besser differenzieren kann 🙂
      Bis zur Hälfte und dann das Ende finde ich gut. Ich habe bisher wirklich da abgebrochen, wo ich war, auf die Idee, dass Ende trotzdem noch zu lesen, bin ich gar nicht gekommen. Das mach ich nächstes Mal auch mal 🙂
      VG Jennifer

      • Jennifer

        Autokorrektur ist immer lustig 😀

        Ehrlich sollte die Meinung immer sein. Aber auch bei einer ehrlichen Kritik, kann man ja den Fokus eher auch die Schwächen oder eben auf die Stärken legen. Ich glaub schon, dass man da unterbewusst eher das positive sucht (wir Menschen sind ja ungern kritisch, weil man jmd verletzen könnte)
        VG Jennifer

  • lesefreude

    Hallo Jennifer!
    Ich denke, es wird oftmals übersehen, dass wir Blogger im Normalfall nicht wahllos Bücher zugesendet bekommen und diese lesen müssen. Wie du gesagt hast, werden die Bücher sorgfältig ausgewählt und nur das gelesen, das ansprechend ist. Folglich gibt es viele gute bzw positive Rezensionen.

    Man darf auch Bücher bewerten, die man abgebrochen hat. Bei mir ist meist bei 20-30% des Buches Schluss. Allerdings kennzeichne ich deutlich, dass ich abgebrochen habe und nenne die Gründe dafür.

    Liebe Grüße
    Sabrina

    • Jennifer

      Liebe Sabrina,
      eigentlich ist das natürlich eine Selbstverständlichkeit, aber ich finde, es wird gerne mal vergessen von vielen! Oft spielt da wohl auch der Gedanke mit „Das hast du doch umsonst bekommen, da biste gar nicht mehr kritisch“.
      Ich weiß, dass das gar nicht bös gemeint ist, aber da mal zu widersprechen tut irgendwie auch gut 🙂
      VG Jennifer

  • reisenderbuecherwurm

    Hallo Jennifer,
    ein interessanter Beitrag.
    Ich wähle ähnlich wie du vorher gründlich aus, was ich lese. Außerdem kenne ich meinen Geschmack gut genug um zu wissen, was ich kaufe. Klar gibt es da auch mal Griffe ins Klo, aber zu denen kommt es eher selten.
    Gleichzeitig bin ich aber auch eine sehr kritische Leserin und vergebe nur selten die volle Punktzahl.
    Ich finde an den meisten Bücher, selbst wenn sie insgesamt gut sind, Sachen die mich stören.
    Aus diesem Grund gibt es bei mir am häufigsten Rezensionen, die unter das fallen, was bei Amazon oder Goodreads eine 3 oder 4 Sterne Bewertung wäre.

    Wenn mir dann mal ein Buch nicht gefällt habe ich absolut kein Problem damit eine negative Rezension zu schreiben. In gewisser Weise ist Schreiben auch ein Beruf (wobei die meisten Autoren damit nicht genug Geld verdienen) und die Leser sind die Kunden. Autoren kann man genauso kritisieren, wie andere Leute, die einen schlechten Job machen.
    Natürlich sollte eine negative Rezension, genauso wie eine positive, begründet sein.

    Ich finde auch, dass man Rants schreiben darf und amüsante Rants lesen ich zugegebenermaßen gerne, weil sie mich gut unterhalten. Wichtig ist dabei nur, dass man den Autor nicht beleidigt, dass habe ich leider schon ein paar Mal gesehen.

    LG
    Elisa

    • Jennifer

      Hallo Elisa,
      ich stimme dir absolut zu, auch bei negativen Rezensionen oder Rants sollte man sich an gewisse Umgangsformen halten. Beleidigungen habe ich tatsächlich noch nie gesehen, wären bei mir aber auch ein Grund, nicht weiterzulesen.
      Ich muss gestehen, dass ich selbst manchmal nicht so kritisch bin, wie ich gerne wäre, weil ich mich einfach bewusst vom Buch davontragen lassen will. 5 Sterne gibt es bei mir aber auch nicht immer, warum auch? Finde das bei Amazon oder LovelyBooks schlimm genug, dass da so wenig differenziert wird. Habe schon Rezensionen gelesen, wo sinngemäß stand „nicht so gut wie xy, bekommt aber auch 5 Sterne weil… trallala“ und xy hatte dann selbst nur 4 Sterne. Finde aber das ganze Sterne-System oft auch nicht so hilfreich und lasse das daher selbst weg…
      VG Jennifer

  • Sonja

    Ich bin bei meiner Vorauswahl nicht so kritisch – ich lese, was mir gerade interessant erscheint oder – und hier kommen meist die Rants ins Spiel – was an vielen Orten momentan so gelobt wird, dass ich neugierig bin, auch wenn mir meine Erfahrungen sagen „lass es lieber….“ 🙂 Ich schreibe über ein Buch, was ich auch ehrlich darüber denke. Meist sind es so „Durchschnittsgedanken“ wie „och jo, ganz nett, kann man lesen“. Selten bin ich wirklich begeistert oder wirklich verärgert über ein Buch, aber das schreibe ich dann auch so. Ich weiß, dass Freunde meinen Blog lesen, die sich durchaus auch an meinem geschnack orientieren und wenn ich mitteile, dass mir ein Buch besonders gut oder besonders schlecht gefallen hat, beeinflusst das auch ihre Leseentscheidung. Mein letzter Rant war übrigens zu „Origin“ – das hat mich aufgeregt 😉 Und den neuen Follett musste ich abbrechen, weil ich ihn so schlecht fand, aber abgebrochene Bücher rezensiere ich nicht.

    • Jennifer

      Liebe Sonja,
      aber gerade wenn du spontan Bücher liest und diese dir dann nicht zusagen, wie bei Follett, finde ich es spannend, woran es liegt 😀
      Kann allerdings auch verstehen, wenn man die Schulter zuckt, das Buch weglegt und ein besseres liest. 🙂
      VG Jennifer

  • Lieblingsleseplatz

    Natürlich gibt es immer wieder sehr negative Kritiken wie morgen über Pheromon … denn auch wenn ich wie Du nur die Bücher lese die ich mir selbst genau aussuche kommt es vor dass der Klappentext und/oder Cover nicht zum Inhalt passen

    • Jennifer

      Lustig, da sieht man mal wie unterschiedlich wir werten 😀
      Auf das Cover gehe ich meist gar nicht ein, das ist für mich eher „Verpackung“ 🙂 Wenn der Klappentext gar nicht passt, erwähne ich das vielleicht nebenbei, aber ich würde deshalb nicht schlechter werten – außer, das war der Grund für einen Abbruch weil ein falsches Bild erzeugt wurde (oder der Klappentext spoilert extrem – gibts ja auch manchmal).
      Bin gespannt auf deine Rezension morgen 😀
      VG Jennifer

  • schmoekerwelten

    Hey Jennifer,
    Lesezeit ist kostbar, deshalb finde ich es ganz normal, das auszuwählen, was einen vermeintlich gefällt! Manchmal greift man halt daneben, aber dann sollte man auch seine Meinung kund tun dürfen… das ist ja nicht bösartig und kein Angriff, sondern einfach subjektives Empfinden, was man ohne Probleme freundlich oder auch ironisch äussern kann.
    Dein Tipp mit der Rezension zu Calender Girl ist klasse 🙂
    Lieben Gruß
    Jule

    • Jennifer

      Liebe Jule,
      da bin ich zufällig mal drüber gestolpert, aber ich habe einfach kein Buch, bei dem sich so ein Rant anbietet und extra eins lesen würde ich auch nicht wollen 😀

      Ich hoffe ja immer, dass Autoren mit Kritik umgehen können und gerade die größeren lesen wahrscheinlich selbst eh keine Blogs :D, aber ich kann auch verstehen, wenn man nach Verlagskontakt ein wenig Hemmungen hat. Andererseits: Eine lustige Besprechung zieht ja vielleicht auch viel weitere Kreise als eine positive, die nicht so viele Leute lesen 😉
      VG Jennifer

  • Pialalama

    Hey Jennifer,

    sehr schön geschrieben! Mir geht es sehr ähnlich wie dir: Ich habe nur ganz selten was zu meckern, weil ich meine Bücher selbst aussuche. Meistens sind es nur Kleinigkeiten, und die erwähne ich dann eben in einem kleinen Satz. Sollte es doch mal zu einem Buch kommen, das mir gar nicht gefallen hat (*hust* Eat Pray Love *hust*), dann schreibe ich zwar eine Kritik, die den Leser wissen lässt, dass es mir nicht gefallen hat, aber ich „rante“ dann nicht gleich. In meinen Augen ist ein Rant schon eine sehr derbe Version von einer negativen Kritik. Das muss wirklich nicht sein.

    Mich persönlich stört es gar nicht so sehr, wenn jemand nur/überwiegend positive Rezensionen hat. Was mich stört, sind eher die Gründe die Leute angeben, warum sie keine negativen Rezensionen schreiben möchten, wenn ihnen ein Buch nicht gefallen hat. Erst vor kurzem hatte jemand gefragt, ob wir als Blogger, überhaupt Rezensionen zu Büchern schreiben, die nicht gefallen haben. Irgendwie hat sich das so angehört, als wäre das ein No-Go und ein Verstoß gegen irgendwelche Regeln. Ich bin sicher, dass es nicht so gemeint war, in dem Moment habe ich mich trotzdem gefragt, ob hier Rezensionen nur geschrieben werden um einem Verlag oder Autor in den Hintern zu kriechen (sorry für die Wortwahl)? Ich meine, wenn ich grundsätzlich nur noch positive Rezensionen lesen würde, dann könnten wir es auch gleich bleiben lassen. Ich denke, negative Rezensionen sind manchmal sogar wichtiger als positive.

    Was mir dann aber doch nicht so ganz zusagt, sind Blogger, deren Rezensionen einfach IMMER nur „Halleluhja“ rufen, aber nie so wirklich darauf eingehen was denn so grandios an dem Buch ist. Und wenn ein Blog, der zum Beispiel ein richtiges Bewertungssystem hat, ständig nur 5-Sterne Bücher rezensiert und NIE etwas zu kritisieren hat (also wirklich gar nichts ), finde ich das schon etwas komisch. Ich persönlich brauche eine negative Kritik auf einem Blog, damit ich weiß, dass ein Leser nicht grundsätzlich jedes Buch in den Himmel lobt. Ich möchte schon fast sagen, dass das dann auf mich wirkt, als hätte diese Person keinen Anspruch und deshalb missfällt auch nie irgendeine Kleinigkeit. Solche Rezensionen bringen mir dann ehrlich gesagt nichts. (Das hat sich jetzt nicht auf normale positive Rezensionen bezogen, sondern auf in den Himmel lobende Rezensionen 😀 )

    So ich hoff, ich hab mich nicht wieder verfahren, mit meinem Kommentar. Ich vergess immer, was ich eigentlich mal sagen wollte 😀

    Liebe Grüße,
    Pia

    • Jennifer

      Liebe Pia,
      mich freut immer sehr, wie lang deine Kommentare sind 😉 Von mir gibts da also keine Beschwerden 😀

      Tja, also solch „austauschbare“ Rezensionen, wo im Prinzip nur die Namen der Figuren geändert werden müssen, lese ich inzwischen gar nicht mehr. Oder ich springe direkt zum Fazit, weil man sich den Rest sparen kann.

      Was ich aber manchmal merke, ist, dass man sich unbewusst schwertut kritisch zu schreiben. Nicht, dass man bewusst Dinge auslässt, aber unbewusst eben eher über positive Aspekte schreibt. Mir ist das selbst bei mir aufgefallen und daran will ich schon noch ein wenig arbeiten. Man will sich schließlich auch ein bisschen entwickeln 😉
      Ich glaube schon, dass es Blogger*innen gibt, denen es wichtiger ist, den Kontakt zum Verlag/Autor positiv zu gestalten, als kritisch zu rezensieren. Ich frage mich nur, ob das was bringt. Denn irgendwie kann man ja dadurch auch selbst unglaubwürdig werden….
      Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden 🙂
      VG Jennifer

      • Pialalama

        Ich habe immer das Gefühl, dass mir negative Dinge in einem Buch deutlicher auffallen als positive. Oder besser gesagt: Mir fällt es oft schwer, eine Rezension zu schreiben, wenn ein Buch in meinen Augen einfach nur „normal“ ist. Verstehst du was ich mein? Wenn einfach nichts heraus sticht, weder im Positiven noch im Negativen

        • Jennifer

          Ich muss sagen, dass ich mich manchmal so im Thema verliere und darüber nachdenke, dass sprachliche Mängel, Logikfehler gerne in den Hintergrund treten. Nicht, dass ich diese nicht bemerke, aber sie sind in einer Rezension eben nicht das erste, was sich auf meinem Notizzettel findet. Aber vielleicht muss ich auch einfach nur kritischer werden 😉
          VG Jennifer

    • letusreadsomebooks

      Boah, bei den Bloggern, die keine negativen Rezensionen verfassen wollen, möchte ich mich mal einklinken und sagen: das ist doch Blödsinn! Ich habe in letzter Zeit ab und zu auf Blogs gelesen, dass sie aus Prinzip keine schlechten Rezensionen schreiben, dann lieber gar keine und ich persönlich finde das geht gar nicht. Wenn ich doch bloggen möchte, rezensieren möchte, dann bitte in beide Richtungen. Verlage werden ihre Zusammenarbeit mit dir nicht beenden, weil du mal ein Buch schlecht fandest. Gerade bei Rezensionsexemplaren sollte man doch ehrlich sein, sonst lässt man sich ja wirklich nur „kaufen“ über das kostenlose Buch…Wo kommen wir denn da hin, wenn alle immer nur positiv rezensieren und das Negative unter den Teppich kehren? T___T
      Liebe Grüße von einer genervten Nadine 😀

      • Jennifer

        Ich glaube nicht, dass es um Angst geht, Verlage zu verprellen, sondern das viele da ein wenig das Gefühl haben, die Arbeitsleistung des Autors nicht zu würdigen. Finde ich aber quatsch, denn natürlich ist ein Buch zu schreiben trotzdem eine Leistung, die die wenigsten Blogger*innen wiederholen könnten. Aber viele verehren Autor*innen ja quasi und da kann man dann vielleicht auch nicht negativ dagegen schreiben…
        VG Jennifer

  • Ryek Darkener

    Ich finde es völlig in Ordnung, wenn jemand die Bücher liest, von dem er oder sie annimmt dass sie gefallen. Aus welchem vernünftigen Grund sollte das bei Buchbloggern anders sein? Und wenn etwas einmal nicht gefällt, dann ist das eben so. Auch da unterscheiden sich Buchblogger nicht von anderen Menschen. Am Ende des Tages ist ein Blog eine Meinung von vielen. Wenn sie gut formuliert wurde, dann hat sie einen Informations- und Unterhaltungswert. Wer als Leser in Buchblogs nach Erleuchtung sucht: naja. 😉

  • letusreadsomebooks

    Liebe Jennifer,

    toller Beitrag! Und ich stelle fest, dass wir eigentlich komplett ähnlich denken!
    Durch die jahrelange Leseerfahrung weiß ich auch wirklich gut, was mir gefällt. Bücher, die mich von Anfang an nicht ansprechen, kaufe ich erst gar nicht, auch nicht, wenn der Hype groß ist. Ich habe nie das Gefühl, ein Buch lesen zu müssen, weil es alle tun, obwohl ich es selbst niemals freiwillig lesen würde.
    Somit ist die Gefahr natürlich, wie bei dir auch, sehr gering, richtig enttäuscht zu werden.
    Wenn ich trotzdem unzufrieden bin, schreibe ich das aber auch gerne. Solange man seine Meinung vernünftig begründet, sind negative Rezensionen genau so wichtig und aussagekräftig wie positive.
    Ich versuche meistens auch, Bücher, die mir nicht so gefallen, zu beenden. Einfach um eine vernünftige Rezension schreiben zu können, mich dadurch über das Buch auszutauschen und vielleicht anderen das Leid zu ersparen. 😀
    Wobei ich natürlich sehr froh bin, wenn ich nur wenige negative Besprechungen verfassen muss, da das dann von einer schönen Lesezeit zeugt. 😉

    Einen schönen Abend!
    Nadine

    • Jennifer

      Liebe Nadine,
      das stimmt natürlich: Wenig negative Rezensionen bedeuten positive Bücher und das wünscht man ja jedem 😀
      Vielen Dank für dienen Kommentar 🙂 Es ist schön, dass andere ähnlich kritisch auswählen 🙂
      VG Jennifer

  • buchnotizen

    Liebe Jennifer,

    vielen Dank für Deinen wundervollen Beitrag … Ich selbst handhabe es ähnlich: Auf meinem Blog werden nur von mir gerne gelesene Bücher besprochen. Bücher, die mir so gar nicht gefallen haben, möchte ich aus Respekt und Wertschätzung vor der vielen Arbeit, die so ein Buch einem Autor macht ;-), nicht schlecht reden. Zudem hat jeder andere Lesevorzüge und selbst Bestseller gefallen nicht jedem. Jeder von uns nimmt anders wahr und deshalb mag ich keine Bewertungen oder Schubladen … Ich bin da ja selbst leidgeprüft durch unser Schulsystem und ich möchte frei und selbst bestimmen, was ich lese und worüber ich schreibe …

    Hab einen herrlichen Dienstag,

    allerliebste und seitenweise 😉 Herzensgrüße,

    Tina 😉

    • Jennifer

      Liebe Tina,
      ich finde gar nicht, dass eine negative Rezension nicht respektvoll geschrieben werden kann. Aber gerade bei gehypten Büchern, freue ich mich oft über abweichende Meinungen, weil sich da erst ein differenziertes Bild ergibt. Gerade bei Selfpublishern oder noch sehr unbekannten Autoren würde ich es aber ähnlich sehen, man will ja niemanden vorführen, dass ist ja nicht Sinn und Zweck eines Blogs…
      VG Jennifer

  • Lilli333

    Hallo Jennifer,

    bei mir ist es ähnlich wie bei dir. Ich suche mir meine Bücher auch ganz bewusst aus. Oft sind es Autoren, die ich schon gelesen habe und wo ich eben weiß, was auf mich zukommt. Da gibt es dann selten Enttäuschungen, sondern eben viele 4- und 5-Sterne-Rezensionen. Das hat mit Lobhudelei aber gar nichts zu tun.

    Wenn es darum geht, ein nicht zu Ende gelesenes Buch zu bewerten, bin ich zwiegespalten. Ich finde es absolut in Ordnung oder sogar notwendig, auf dem Blog etwas darüber zu schreiben. Ich finde es aber nicht so gut, auf anderen Portalen eine Sterne-Bewertung abzugeben, die dort in die Berechnung mit einfließt. Denn Verbraucher gehen davon aus, dass das „gesamte Produkt“ bewertet wurde, nicht nur ein Teil davon. Und viele achten eben nur auf die Sterne, lesen aber nicht den ganzen Text.

    Liebe Grüße
    Lilli

    • Jennifer

      Hallo Lilli,
      ein interessanter Punkt. Ich habe mich ehrlich gesagt nur auf Rezensionen auf dem eigenen Blog bezogen, aber es stimmt, dass natürlich halb durchgelesene und schlecht bewertete Bücher die Bewertung auf Portalen herunterziehen. Andererseits, wenn 10 Personen ein Buch lesen, aber nur 3 zu Ende und es mit 5 Sternen bewerten, dann ist das ja irgendwie auch nicht aussagekräftig, oder?
      Auf jeden Fall auch noch eine weiterführende Frage, wie man damit auf Plattformen umgeht. Zeigt aber das reine Endbewertungen nicht so klasse sind. Wenn man beispielsweise Handlung, Figuren etc. einzeln bewerten kann, wird es viel differenzierter. Stört mich bei LovelyBooks und Amazon sehr, dass es nur eine Gesamtwertung gibt…
      VG Jennifer

  • pineapplesbooknook

    Hi Jennifer,

    wieder ein schöner Beitrag von dir! Also ich lese ja eh nur Bücher, die mich ansprechen und meistens auch gefallen. Deshalb gibt es viele positive Rezensionen auf meinem Blog. Aber ich scheue mich auch nicht, wirklich schlechte Rezensionen zu schreiben. Davon gibt es einige und morgen kommt auch wieder eine, wo ich meine eigentliche Lieblingsreihe leider etwas runterziehe.

    Ich bin definitiv gegen bewusste Lobhudelei! Nur weil ich ein Buch als Rezensionsexemplar bekommen habe, heißt es nicht, dass ich es in den Himmel lobe, wenn es mir nicht gefällt. Dadurch bin ich auch schon mit einer Autorin getrennte Wege gegangen. Aber es ist immer noch meine freie Meinung, die ich immer gut begründe.

    Ich finde es sogar einfacher kritisch zu schreiben, als in eine Lobeshymne auszubrechen 😀

    LG Kathi

  • Katis Bücher und Gedankenwelt

    Ich habe auch nicht so oft schlechte Rezensionen, weil ich genau wie Du, mir die Bücher bewusst aussuche. Das gilt auch für Rezensionsexemplare, da nehme ich an, wo ich denke, es könnte mir gut gefallen. Bücher bei denen ich nur ein so la la Gefühl habe, sind daher selten.

    • Jennifer

      Liebe Kati,
      so wie uns geht es wohl bei den meisten 🙂
      Ich finde es nur schräg, dass dadurch manchmal der Eindruck entsteht, dass wir alle Bücher gut finden und bejubeln. Dabei sind wir im Gegenteil sogar sehr, sehr kritisch bei unserer Auswahl 🙂
      VG Jennifer

  • laberladen

    Netterweise hat Steffi diesen schönen Beitrag in ihrer Stöberliste für Januar aufgeführt (http://www.angeltearz-liest.de/aktion-gebloggt-aus-dem-januar-2018/), sonst wäre mir der entgangen.

    Ich schreibe auch sehr selten wirkliche Verrisse, nicht weil ich Konsequenzen fürchte oder dem Autor nicht schaden möchte oder ähliches, das würde mich nicht hindern, ein Buch, das viele negative Aspekte hat, auch so zu bewerten, wie ich es sehe. Denn ein Autor hat sein Buch genau so veröffentlicht wie es zu kaufen ist und muss damit leben, dass es manche Leser lieben, andere aber nicht und dass vielleicht vorhandene Logikfehler oder nicht nachvollziehbare Charakterentwicklungen auch als solche benannt werden.

    Mir geht’s wie Dir, dass ich mir vorher schon ganz genau aussuche, womit ich meine kostbare Lesezeit fülle und versuche, die Anzahl der Fehlgriffe möglichst klein zu halten. Das gelingt immer besser und deswegen sammeln sich überwiegend gute bis sehr gute Einschätzungen auf meinem Blog.

    Passiert es mir aber doch, dass ich großes Lesevergnügen erwarte und dann unterm Strich mehr Frust als Lust bleibt, dann finde ich es absolut angebracht, in einem Blogartikel deutlich zu benennen, worin meine Erwartungen lagen, wieso und wie sie enttäuscht wurden, was mich an dem Buch gestört und den Lesespaß so verdorben hat, dass ich es evtl. sogar nicht mal bis zum Ende gelesen habe. Ich blogge auch über abgebrochene Bücher. Wenn man es deutlich macht, wie weit man gelesen hat und wieso nicht weiter, finde ich das sehr informativ für andere potenzielle Leser. Ich lese auch gerne Beiträge über abgebrochene Bücher, weil daraus oft mehr Informationen zu saugen sind als über „Ich fand Susi so sympathsich und liebe sowieso Bücher, die in Berlin spielen“ 😉

    LG Gabi

    • Jennifer

      Hallo Gabi,
      oh, die Verlinkung hab ich gar nicht mitbekommen… Merkwürdig.

      Ich finde auch, solange man alles gut begründet, nichts verheimlicht oder etwa beleidigend wird, sollte alles erlaubt sein. Nur bei dem Argument „Der Autor hats veröffentlicht“ möchte ich kurz anmerken, dass da manchmal auch einfach das Lektorat bzw. der Verlag pennt. Wobei das gerade bei Selfpublishern ja noch schwieriger ist, die lese ich aber auch kaum.
      Auf jeden Fall stimme ich dir zu, dass ich aus einem (guten) Verriss deutlich mehr Informationen ziehe als aus einer Super-Kurz-Rezension. Da ich solchen Blogs aber meist auch recht schnell entfolge, spielt das keine Rolle für mich. Spannend finde ich sie alle mal und würde mir fast mehr davon wünschen. Andererseits – wem wünscht man schon ein schlechtes Buch? 😀
      VG Jennifer

      • laberladen

        Ja, ich gebe Dir recht, dass nicht einmal bei Selfpublishern der Autor alleine an einem Buch arbeitet und alle Fehler sehen und ausmerzen muss. Meistens steckt doch ein Team von Helfern dahinter und bei Übersetzungen basteln auch die Übersetzer so manche Fehler erst rein. So lange das aber in einem geringen Ausmaß passiert und keine dicken Logiklöcher betrifft, bin ich da schon tolerant und je dicker das Buch ist, desto mehr nehme ich als „das passiert eben mal“ hin und erwähne es nicht in meiner Rezension. Erst wenn es solche Ausmaße annimmt, dass ich das Gefühl bekomme, es wurde zu oberflächlich gearbeitet oder – ganz übel – ich anfange, nach Fehlern zu suchen statt mich in der Geschichte zu verlieren, dann gibt es eine Bemerkung dazu in meiner Rezension.

        Ich hab auch schon mal nach gehypten Büchern gegriffen, weil ich schon vor dem Lesen die Begeisterung nicht nachvollziehen konnte und mir selbst ein Bild machen wollte. Da war ein Rant wahrscheinlicher als sonst und so kam es auch. Am Ende tat es mir um die verschwendete Lesezeit leid und ich lasse solche Experimente lieber.
        Meine seltenen Rants ergeben sich daraus, dass ich ein Buch falsch eingeschätzt habe oder auch, dass im Werbefeldzug falsche Erwartungen geschürt wurden, dass der Autor innnerhalb einer Serie plötzlich komplett anders schreibt (Cody McFadyen zum Beispiel – da war es ein Schock für mich, dass ich das Buch so mies fand). Aber wenn es schon mal passiert, dann packe ich auch die Wahrheit auf den Tisch. Vielleicht hilft es ja anderen Lesern, dass ich nichts beschönige und sie ersparen sich die Enttäuschung.

        LG Gabi

        • Jennifer

          Hallo Gabi,
          nun, so große grobe Fehler, dass man sich gar nicht mehr auf die Handlung konzentrieren kann, gibt es ja zum Glück nicht so oft. Aber ich finde schon sprachliche Schnitzer, wenn sie ausreichend oft auftreten mehr als nur irritierend. Auch das kann mir den Lesegenuss vergällen.

          Das ist genau der Grund, warum ich um gehypte Bücher oft einen Bogen mache, wenn ich sie nicht auch ohne Hype schon lesen wollte. 🙂
          Stimmt, um die Lesezeit tut es mir auch immer Leid. Wobei ich Rants bei anderen schon gerne lese… 😉
          Aber man wünscht es natürlich keinem!
          VG Jennifer

  • Mikka Liest

    Huhu!

    Ich habe mich in den letzten fünf Jahren fast immer durchgequält, wenn mir ein Buch nicht gefiel, habe mir aber schon öfter vorgenommen, mir das nicht mehr anzutun – wenn es nicht gerade ein Rezensionsexemplar ist, da fühle ich mich verpflichtet

    Aber für mich sind richtige Rants auch unangebracht, wenn es zu heftig über berechtigte, nachvollziehbare Kritik hinausgeht und vor allem den Autor selber angreift. Ironie und Sarkasmus sind so eine Gradwanderung, die sehr witzig sein kann, wo es aber auch kein Angriff sein sollte, finde ich.

    Ich schreibe durchaus auch negative Rezensionen, aber meist liegt mein Durchschnitt in einem Monat doch so bei 3,6 Sternen aufwärts, die meisten Rezensionen sind also positiv.

    Bisher ist mir zu viel Lobgehudel noch nicht aufgefallen; ich gehe auch immer davon aus, dass die Blogger durch Vorauswahl eben viel vermeiden, was ihnen nicht gefallen würde. 🙂

    LG,
    Mikka

    • Jennifer

      Hallo Mikka,

      ich gehe auch grundsätzlich davon aus, dass ein Rant trotzdem nicht beleidigend sein soll. Aber man kann einen Abbruch oder ein als schlecht empfundenes Buch ja trotzdem fair und lustig kritisieren. die wenigen Verrisse, die ich bisher gelesen habe, haben mir ausnehmend gut gefallen und richteten sich im Ton eben vor allem an die Figur und nicht an Autor oder andere Leser des Buches…

      Mit einem Abbruch tue ich mich auch immer ein wenig schwer. Ich verpasse oft den guten Punkt zum Abbrechen und denke mir dann „Jetzt hast du schon so weit gelesen, da kannst du jetzt nicht aufhören…“ Aber ich nehme es mir auch immer wieder vor, dass ich mich nicht durchquäle. Auch bei Rezi-Büchern sehe ich das im Übrigen so. Wenn das Lesen reine Qual ist, sollte man sich trauen, abzubrechen. Ist den Verlagen glaube ich auch lieber als dann eine halbgute Rezension nur weil mans zu Ende geschafft hat…

      VG Jennifer

  • Nicci Trallafitti

    Hey Jennifer!
    Ich glaube, auf meinem Blog findet man auch eher positive, als negative Rezensionen, was eben auch daran liegt, dass ich meinen Geschmack mittlerweile ganz gut kenne und oftmals Bücher auswähle, die mir Blogger des Vertrauens empfohlen habe, wo der Geschmack recht ähnlich ist.
    Mittlerweile lese ich ja kaum noch Klappentexte und verlasse mich also auf Empfehlungen.

    Von Rants bin ich kein Fan, die arten oftmals aus bzw. greifen sogar den Autor, oder auch die Leser, an, was meiner Meinung nach nicht sein muss.
    Angemessene Kritik ist dabei ja irgendwie immer hilfreicher. Ich habe schon häufig Lob dafür bekommen, was ich ziemlich cool finde. 🙂
    (Manche Autoren reagieren total zickig, aber das ist ein anderes Thema)

    Natürlich ist es spannend, auch mal negative Rezensionen zu lesen. Aber wenn ein Blogger hauptsächlich tolle Bücher liest und selten enttäuscht ist ist das doch super.

    Ich breche Bücher übrigens auch ab, wenn sie mir nicht zusagen, schreibe dann aber keine Rezension. Meistens wollen die Verlage das sowieso nicht.

    Liebe Grüße,
    Nicci

    • Jennifer

      Liebe Nicci,
      ich kenne gute Verrisse, von daher würde ich nicht sagen, dass man mit einem Verriss immer automatisch jemanden angreifen muss. Aber natürlich stimme ich dir zu: Man sollte immer fair kritisieren und niemanden angehen (ob das Gegenüber dann mit der Kritik umgehen kann, ist natürlich noch einmal eine andere Sache).

      Hast du die Erfahrung gemacht, dass Verlage dann lieber gar keine Rezension haben? Ich schreibe in eine Abbruch-Rezension rein, aus welchen Gründen ich abgebrochen habe. Wenn jemand sich an den Gründen nicht stört, dann interessiert er sich vielleicht trotzdem für das Buch?
      VG Jennifer

      • Nicci Trallafitti

        Natürlich, fair sollte man schon bleiben. Und da hast du recht, nicht jeder kann damit gut umgehen. Ich hatte auch schon Autoren, die sich dann rechtfertigen wollten und sowas. Total nervig.

        Also wenn es sich um Rezensionsexemplare handelt schreibe ich den Verlag eh immer an, wenn ich ein Buch abbrechen will. Und bisher hieß es dann ich brauch keine Rezi schreiben (die negativen kämen so oder so).
        Ich finde so Abbruch-Beiträge aber ganz cool, wo man Bücher zB auflistet, die man abgebrochen hat und die Gründe benennt.

        • Jennifer

          Ja, sowas ist mir auch einmal passiert. Das fand ich sehr merkwürdig. Als ob ich einfach das Buch nicht verstanden hätte, so wurde ich da dargestellt.

          Achso. Na ja, bei Rezensionsexemplaren ist es mir noch nie passiert, dass ich abbrechen musste. Da würde ich mich vielleicht auch eher durchquälen als durch selbst gekaufte Bücher…

  • Susanne

    Hallo Jennifer,
    ich habe dich gerade über „Gerngelesen“ entdeckt. Ich finde, negative Kritik ist durchaus ok, wenn sie vernünftig geschrieben wird und man nicht vergisst, dass der Autor in der Regel eine Menge Arbeit und Liebe in das Buch gesteckt hat. Ich persönlich lese nur noch Bücher, die mir von Anfang an gefallen und stelle auf meinem Blog auch nur noch solche vor.
    Liebe Grüße,
    Susanne

    • Jennifer

      Hallo Susanne,
      natürlich steckt in jedem Buch viel Liebe und Arbeit. Das möchte ich gar nicht absprechen und ist bei dir hoffentlich nicht so angekommen 🙂
      Aber dennoch sollte man, wenn man von einem Buch enttäuscht war, zB sich dank Klappentext etwas anderes erwartet hatte, das auch schreiben können. Natürlich kann man in Kritik trotzdem höflich und freundlich bleiben!
      Schön, dass du zu mir gefunden hast und vielen Dank für deinen Kommentar 🙂
      Jennifer

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