Buchige Impressionen aus Dresden
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Buchige Impressionen aus Dresden

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, ihr sitzt alle im angenehm Kühlen bei diesem Wetter. Heute habe ich euch ein paar buchige Impressionen meines Dresden-Kurztrips mitgebracht:

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Hier weiß ich leider nicht mehr, welche Kirche das ist. Kennt jemand sich in Dresden aus und weiß es?

Buchläden in Dresden sehen einfach netter aus

In Dresden sehen die Buchläden einfach netter aus. Keine riesigen Logos bekannter Ketten. Stattdessen Bücher auf der Fensterbank. Einfach nur einladend…

IMGP2596Trotz der brütenden Hitze haben wir es uns nicht nehmen lassen, durch Neustadt zu bummeln. Ich mochte das Viertel sehr gerne und nehme immer wieder neue Eindrücke mit nach Hause. Da man aber ja nicht nur bummeln kann, fanden wir zum Abschluss des Tages nahe des Alaunparks noch ein kleines buchiges Café. Über dem Eingang stand modernes Antiquariat. Es war ein kleines Café umgeben von Bücherregalen. Darin gab es einen wilden Mix aus Belletristik und Klassikern, Hörbüchern und noch das ein oder andere Geschenkbuch. Ich habe mich für Klaus Modicks Bestseller entschieden (den wollte ich sowieso mal lesen). Außerdem habe ich für die nächsten heißen Sommertage noch Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry von Rachel Joyce mitgenommen. 

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Toller Name – und das Motto passt auch gut!
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Kleine Ausbeute 🙂

SLUB – wasn das?

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Irgendwie hübscher als die Leipziger Ausweise…

Da ich gerade dort war, habe ich die Gelegenheit genutzt und mir einen Benutzerausweis für die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (kurz SLUB) geholt. Damit kann ich in Zukunft auch von Leipzig aus elektronische Werke einsehen. Der Ausweis ist kostenlos und ihn zu beantragen dauerte nur 5 Minuten. Die SLUB ist auf jeden Fall sehr geräumig. Zwar bieten die unteren Stockwerke nur eingeschränkt Tageslicht, aber die germanistische Abteilung ist gut sortiert. Das durfte ich bereits letztes Semester feststellen, als eine Freundin mir mehrere mediävistische Arbeiten ausgeliehen hatte. Nun werde ich wohl häufiger den SLUB-Bestand nutzen.

Schatzkammer und Maya Kalender

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Kunstvoll gestaltete Tür zur Schatzkammer

Eigentlich wollten wir uns die Buchkunst-Ausstellung ansehen, aber es war gerade ein Mitarbeiter vor Ort, der die Schatzkammer des Buchmuseums aufschloss. Also sind wir fix mit reingehuscht. (Aus dem Inneren gibts leider keine Fotos, da dies dort nicht gestattet war). In einem kleinen und gut gekühlten Raum werden dort ein paar echte Schätze gezeigt. Darunter sind Werke von Luther, Albrecht Dürer oder auch Vivaldi. Besonders beeindruckt hat mich jedoch eine sehr gut erhaltene Maya-Handschrift. Ich muss gestehen, dass ich mich mit der Maya-Kultur nie so im Detail beschäftigt habe. Diese Handschrift, die unter anderem Ritualkalender, aber auch Berechnungen für Sonnen- und Mondfinsternisse enthält, ist eine von drei erhaltenen ihrer Art. Die anderen beiden liegen übrigens in Paris und Madrid. Nur die Dresdener Handschrift wird öffentlich gezeigt. Es ist schon traurig, wenn man sich überlegt, dass im Zuge der Kolonialisierung diese Handschriften außer Landes gebracht wurden und die Maya durch die „Eroberer“ ihrer Sprache beraubt wurden. Diego de Landa hat 1566  in Aufzeichnungen begonnen, die Schrift der Maya zu rekonstruieren. Der Kalenderteil wurde dann zwischen 1800 und 1900 von dem Dresdener Bibliothekar Ernst Wilhelm Förstemann entschlüsselt.

Der Codex Dresdensis wurde etwa auf das Jahr 1250 datiert und stammt vermutlich aus dem Norden Yucatáns. 

Die Schatzkammer kann man sich auch virtuell ansehen (in echt ist aber eindrucksvoller).


Hier ein kleiner lehrreicher Wikipedia-Auszug zur Geschichte der Maya-Kolonialiserung. Man beachte besonders die Rolle Diego de Landas:

Schließlich wurden Versuche unternommen, die Maya zu christianisieren, unter anderem durch den Mönch Diego de Landa. Berühmtheit erlangte Diego de Landa, als er mit harter Hand gegen die Maya vorgehen ließ, die sich nicht zum christlichen Glauben bekehren und anstatt dessen an ihren religiösen Ritualen festhalten wollten. Dies gipfelte in einem Urteil, das am 12. Juli 1562 abgehalten wurde und bei dem de Landa aufgrund seines religiösen Eifers vor dem Franziskanerkloster in Maní alles in Maya Geschriebene sowie die religiösen Figuren und Symbole der Mayas verbrennen ließ, was zur Folge hatte, dass uns heute nur noch Teile von vier Maya-Codices erhalten geblieben sind und noch heute einen kleinen Einblick in die Vergangenheit der Maya geben.

[Alle Links im Zitat im Original]


So. Das war es dann auch schon wieder von mir. Da ich diese Woche und nächste Woche viel für die Uni vorbereiten muss, wird es hier etwas ruhiger in den nächsten Tagen.

Ich hoffe, ihr habt eine nicht zu heiße Woche und könnt euch alle mit Eis in schattige Eckchen zurückziehen!

Jennifer

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