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[Blog] Die Planung eines Themenmonats: Erfahrungsbericht plus 5 Tipps

Ihr Lieben,

ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern, wann ich zuletzt einen Plauderbeitrag geschrieben habe – so lange ich es schon her. Da dachte ich mir, dass die Auswertung meines Themenmonats doch ein guter Anlass ist. Hoffentlich seid ihr ein wenig neugierig, der ein oder andere plant ja vielleicht auch einmal etwas ähnliches und ist froh über den einen oder anderen Tipp!

Achtung, ich gehe sehr selbstkritisch mit mir ins Gericht, bitte lasst euch davon nicht irritieren, einen Themenmonat durchzuführen bedeutet trotzdem Spaß und ist sehr interessant (auch wenn das nachfolgend nicht immer so durchscheint).

Ein schlechter Start

Die Entscheidung, einen Themenmonat mit einem solch intensiven Thema durchzuführen, fiel bereits zum Ende des letzten Jahres. Auf die Idee kam ich durch ein Seminar, in welchem wir uns allgemein mit Pragmatik und in einer Sitzung im speziellen mit HateSpeech auseinander gesetzt hatten. Bereits vorher hatte das Thema eine starke Relevanz für mich, da mir immer mehr negative Kommentare in den Sozialen Medien auffielen. Leider war das Seminar sehr theoretisch. Natürlich ist es wichtig, HateSpeech von „normalen“ negativen Kommentaren unterscheiden zu können. Wenn ich dafür jedoch jedes Mal eine sprachliche Analyse anfertigen müsste, käme ich nicht weit. Ich fing also an nach allgemein verständlicheren Büchern zum Thema zu recherchieren und wurde schnell fündig. Da ich mich bei meinem ersten Themenmonat jedoch auf keinen Fall übernehmen wollte, lege ich den Themenmonat auf Mai. Bis Mitte des Jahres, so dachte ich naiv, kann ich mich gut vorbereiten. Was sollte schon schief gehen?

Ich entschied mich für vier Bücher, die ich vorstellen wollte. Optimistisch dachte ich, dass ich bestimmt im Nachhinein noch ein paar weitere lesen könnte. Die Zeit verging anfangs recht langsam, die Bücher trafen ein und ich las ab Mitte März fleißig. Doch wie es immer so ist, stellte sich meine Planung als zu knapp heraus. Obgleich die Bücher alle gut lesbar waren, musste ich sie doch langsamer lesen als meine „normale“ Lektüre. Schließlich lässt sich ein Sachbuch nicht so gut mitten im Kapitel unterbrechen. Mitte April steckte ich mitten in Buch Nr. 2 und bekam Panik. Mein Praktikumsbeginn im Mai rückte näher und was sich vorher so lässig anhörte, begann zunehmend zeitlich zu hängen. Kurz vor knapp verschob ich den Monat auf den Juni und dachte geistesgegenwärtig noch daran, alle Verlage zu informieren (Danke an dieser Stelle an Mareike, die mich in meinem Entschluss bestärkt hat und den nötigen Anstoß gab).

Ein Monat voller Ungewissheit

Auch im Themenmonat selbst hinkte ich meinem inneren Zeitplan immer ein wenig hinterher. Zwei Beiträge pro Woche erschienen mir machbar, aber natürlich kam mal der Alltag dazwischen, mal das schlechte Licht und mir fehlten Fotos und mal hatte ich auf einmal viel zu viel Material und bekam mich nicht organisiert. Mit den wenigen Beiträgen, die öffentlich gingen, bin ich zufrieden, aber ich konnte viele Ideen oder Beiträge einfach nicht umsetzen. Leider meldeten sich zwar anfangs auch einige Motivierte, die einen Gastbeitrag machen wollten, am Ende konnte ich daraus nur 2 Interviews umsetzen. Ich werfe das den betreffenden Blogger*innen nicht vor, die alle genug um die Ohren haben, aber ich nehme als Lehre mit, mir beim nächsten Mal von Anfang an feste Mitstreiter*innen zu suchen.

Was mich den gesamten Monat über ein wenig frustrierte, war die Tatsache, dass es nur wenige Reaktionen in Form von Kommentaren auf meine Beiträge gab. Sicherlich, die reinen Klickzahlen sind zufriedenstellend, ich wurde oft verlinkt (sogar vom Kaffeehaussitzer beim BuchMarkt, welche Ehre!) oder meine Tweets in den sozialen Medien geteilt. Aber die Diskussionen, die ich mir erhofft hatte, blieben leider aus. Das mag sicher auch daran liegen, dass das Thema ein wenig abschreckt, ändert aber leider nichts an meiner Enttäuschung.

Es bleibt ein bisschen Frust zum Schluss…

denn irgendwie bleibt das Gefühl, dem Thema nicht gerecht geworden zu sein. So viele Zeitungsartikel habe ich noch gelesen, habe Dokumentationen geschaut. Ich hätte gerne noch mehr Bücher vorgestellt oder noch mehr Hintergrundartikel geschrieben. Vielleicht werde ich das eine oder andere noch nachholen, erst einmal merke ich jedoch, dass ich innerlich ein wenig Abstand zu dem Thema brauche und mich eine Weile mit leichterer Kost beschäftigen muss.

… doch insgesamt hatte ich auch viele schöne Momente!

Doch auch, wenn das alles nun sehr negativ klang, bin ich sehr froh, diesen Monat durchgezogen zu haben. Das Thema ist wichtig und ich hoffe, dass auch noch in den kommenden Wochen der eine oder andere sich Gedanken über den Umgang im Netz macht. Auch mich hat das Thema noch nicht los gelassen. Und das eine oder andere Buch steht auch noch auf meiner Wunschliste…


Habt ihr selbst auch schon mal einen Themenmonat durchgeführt? Welche Probleme hattet ihr? 

Oder plant ihr einen Themenmonat oder ein Special o.Ä.? Dann habe ich nachfolgend noch mal meine Tipps zusammen gefasst:


Tipps zur Planung eines Themenmonats

  1. Übernehmt euch nicht! Plant grundsätzlich nur so viele Beiträge zu schreiben und Bücher vorzustellen, wie ihr zeitlich schafft, tendenziell eher drei weniger.
  2. Fangt frühzeitig mit den Vorbereitungen an! Vorbereitungen meint nicht nur das Besorgen oder Lesen der Bücher, sondern auch die Formatierung, das Bildermachen und Sammeln von sonstigem Material.
  3. Sucht euch Mitstreiter*innen! Nichts motiviert mehr als der Austausch mit anderen und mit einer guten Orga nimmt man sich gegenseitig viel Stress und Arbeit ab.
  4. Kommuniziert gut und sparsam! Egal ob mit Verlagen, mit euren Lesern oder mit Helfer*innen: Schafft genug Puffer, meldet euch frühzeitig, aber werft nicht mit zu vielen Informationen, denn dann verlieren am Ende alle den Überblick.
  5. Schafft Raum für Diskussionen: Stellt Fragen, lasst Spielraum für eigene Gedanken und bewerft eure Leser nicht einfach wild mit Informationen (das war wohl mein größter Fehler).

 

2 Kommentare

  • Sarah | Pergamentfalter

    Hey Jennifer,

    danke dir für dieses Fazit! 🙂

    Mich erinnern deine Erfahrungen ziemlich an meine Fabelwesenwoche, obwohl es nur eine Woche war und ich nicht mit Verlagen zusammengearbeitet habe. Die Arbeit erscheint anfangs gar nicht so viel, wodurch es leicht passiert, dass man sich übernimmt. Auch die Rückmeldungen waren damals nicht so viele, wie ich mir erhofft hatte. Vielleicht liegt es daran, dass das Thema nicht kompakt in einem Post bearbeitet wird, sondern sich verteilt? Keine Ahnung…

    Ich hoffe, du lässt dich von den doch eher zwiespältigen Erfahrungen nicht entmutigen und dich von einem anderen Special abhalten! Mir hat dein Themenmonat jedenfalls richtig gut gefallen, auch wenn ich nur bei einem Teil der Posts kommentiert habe 🙂

    Liebe Grüße
    Sarah

    • Jennifer

      Liebe Sarah,

      entmutigen lasse ich mich nicht, aber ich werde auch nicht direkt den nächsten starten 😀
      Ich denke, dass ich in Zukunft eher thematische Schwerpunkte setze, aber ein kompletter Monat ist eben schon viel Arbeit.
      Oder vielleicht findet sich fürs nächste Mal noch ein oder zwei interessierte Personen und dann teilt man sich die Arbeit rein. Das könnte ich mich eher vorstellen.

      Spaß hat es mir auf jeden Fall gemacht! Aber ein Monat ist eben lang, vor allem, wenn die Vorbereitungen schon zweieinhalb Monate vorher beginnen. So einen langen Zeitraum habe ich aber demnächst eh nicht zur Verfügung (die Masterarbeit lässt grüßen)
      Liebe Grüße
      Jennifer

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