Symbolbild: Ein Block liegt auf einem Holztisch, zwei Blatt Papier liegen zerknüllt daneben, auf dem Block liegt ein Stift
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Schreibt KI bald unsere Bücher? | Aus der Buchbranche

Lesen wir bald alle nur noch Bücher, die von einer künstlichen Intelligenz verfasst wurden? Wenn man t3n glaubt, könnte dieser Trend in der Zukunft zumindest teilweise auch größer werden. T3n berichtet in diesem Artikel über Autor*innen, die Teile ihrer Bücher durch eine KI schreiben lassen. Was steckt dahinter?

Der Trend zur Schnelligkeit

Gefühlt kennen wir es alle: Bücher, insbesondere Nachfolgebände von Reihen, erscheinen (nicht nur gefühlt) immer schneller. Während man früher auch mal 2 Jahre auf einen neuen Roman warten musste, gibt es inzwischen in manchen Genre Autor*innen, die mehr als 2 Bücher pro Jahr veröffentlichen.

Weil immer mehr Autor*innen nicht nur schreiben, sondern auch vom Schreiben leben wollen, gibt es in einigen Genre schon länger eine Tendenz dazu immer kürzere Bücher immer schneller hintereinander zu veröffentlichen. Das gilt insbesondere in Genre wie Cosy Crime oder thematischen Kurzgeschichten wie sie beispielsweise um die Weihnachtszeit veröffentlicht werden. Hier gilt ganz klar: Möglichst viele lose miteinander verknüpfte Geschichten in möglichst kurzer Zeit veröffentlichen. Dabei kann KI durchaus hilfreich zum Einsatz kommen. Allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.

Die Frage nach der Urheberschaft

Denn um anhand einzelner Stichworte ganze Textblöcke zu verfassen, benötigt die KI eine große Datenbasis aus der sie lernen kann. Damit sich die Geschichte am Ende sprachlich nicht von anderen Geschichten unterscheidet, kann auch keine allgemeine Datenbasis verwendet werden, sondern es müssen schon Texte des entsprechenden Genre und am besten sogar desselben Autors sein.

Aber selbst wenn nur eigene Texte als Datenbasis verwendet werden bleibt am Ende die Frage der Urheberschaft: Wenn die Idee zum Roman vom der Autorin kommt und die KI in größeren Teilen den ersten Rohentwurf „schreibt“, braucht es Autor*innen dann überhaupt noch oder können die Verlage und Lektor*innen sich dann demnächst als Ideengeber ihre eigenen Romane bauen?

Ich persönlich denke tatsächlich nicht, dass Autor*innen demnächst durch KI ersetzt werden. Aber ich finde die Idee faszinierend, dass KI schreibende Autor*innen bei dem zeitaufwendigsten Part (neben dem Plotting) unterstützen könnte: dem Schreiben. Und nur weil ein Textblock durch eine KI erstellt wird, bedeutet dies ja nicht, dass der Autor den Text anschließend nicht weiter bearbeitet.

Ich frage mich nur gleichzeitig was das mit der Produktionsgeschwindigkeit von Büchern macht – und ob nicht sowieso schon viel mehr Bücher veröffentlicht werden, als wir als Leser*innen lesen können.

Was denkt ihr zu diesem Thema?


Eigentlich sind meist Algorithmen gemeint, wenn von KI die Rede ist: Was die Unterschiede sind und noch vieles mehr über ein spannendes Thema erfahrt ihr in „Ein Algorithmus hat kein Taktgefühl“ von Katharina Zweig

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